Schachboxen ist eine sehr kuriose Disziplin. Am 12.12.15 erlebten einige reine Schachspieler (u.a. von Empor Berlin, Berolina Mitte und dem Mariendorfer SV) sechs Aktive in drei Schach-Box-Kämpfen im Platoon. Zu den Regeln nur soviel: Abwechselnd Schach und Boxen zählen hier gleichwertig als eine Runde. Gewonnen wird durch einen Sieg im Schach oder im Boxen.
Da mit dem Schach begonnen wird, konnte man bei allen Kämpfern schnell erkennen, dass die Aktiven zu 99% Boxer sind, denen man für die Schach-Box-Events ein wenig Schach beigebracht hat. Da jede 1. Runde Schach gespielt wurde (also noch keine Beeinträchtigung durch das körperliche Boxen!) wurde dies schnell offensichtlich. Da wurden Figuren und Damen eingestellt und teilweise mehrere Züge lang hängende Figuren nicht genommen. Raunen, teils Gelächter im Publikum über die schachlichen Leistungen. Aus Schach-Sicht trauriger Höhepunkt gleich im ersten Kampf, als nach einem vermeintlichen Matt die Spieler mit Shakehands das Brett verlassen wollten und der Schiedsrichter den Boxern erklärte, dass die Schach bietende Damen einfach geschlagen werden konnte. Es konnte weiter gespielt werden: "The show must go on!". Sei es drum, ein Spaß war es allemal.
Wenn man wie ich auch sonst nicht zum Boxen geht, merkt man auch kaum, was Box-Kenner vor Ort anmerkten: So richtig tolle Boxer waren das nämlich auch nicht. Erst durch das sehr gut gemachte Marketing der Macher des Schach-Boxens werden aus Durchschnitts-Boxern und Nicht-Schachspielern Protagonisten eines solchen Events. Dazu eine originelle Location, stimmungsvolle Musik und keinesfalls übertriebene Getränkepreise. Muss man mal gesehen haben. Aber einmal reicht ganz sicherlich, Stammgast beim Schach-Boxen werde ich nicht.
Einen Vorteil hat das Schachboxen aber dann doch:
Die Spieler/Kontrahenten bewegen nicht nur ihren Geist, sondern auch den Körper. Das würde dem einen oder anderen unter uns auch einmal ganz guttun ;-) .
Hinweis aufgrund einer E-Mail-Anfrage:
Durch einen "Reisebericht" vom 40. Mannschafts-Blitz in Fredersdorf am 3. Advent 2015 sind die Schnappschüsse vom Schachboxen inzwischen etwas nach unten gerutscht. Sie sind somit nicht "verschwunden". Siehe...
http://www.mariendorf-schach.de/reiseberichte/
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Manfred Strzeletz am :
Einen Vorteil hat das Schachboxen aber dann doch:
Die Spieler/Kontrahenten bewegen nicht nur ihren Geist, sondern auch den Körper. Das würde dem einen oder anderen unter uns auch einmal ganz guttun ;-) .
Olaf Ritz am :
Hinweis aufgrund einer E-Mail-Anfrage:
Durch einen "Reisebericht" vom 40. Mannschafts-Blitz in Fredersdorf am 3. Advent 2015 sind die Schnappschüsse vom Schachboxen inzwischen etwas nach unten gerutscht. Sie sind somit nicht "verschwunden". Siehe...
http://www.mariendorf-schach.de/reiseberichte/
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