† Peter Petkov
Peter spielte bis zur Wende bei der BSG Post Berlin (einer von 7(!) Vereinen im kleinen, aber bevölkerungsreichen Prenzlauer Berg), die sich danach dem SV Post Berlin aus dem Westteil der Stadt anschließen mußte. Der Trägerbetrieb der BSG im Ostteil der Stadt hatte aufgehört zu existieren.
1999 löste sich der SV Post praktisch auf und fast alle Mitglieder gingen zur neugegründeten Schachgemeinschaft Wedding. 2009 wechselte Peter, der seit 1992 auch Regionaler Schiedsrichter war, zum SV Bau-Union, dem er bis Ende 2016 treu blieb.
Nachruf von Ulrich Fitzke
Liebe Schachfreunde!
Peter Petkov (Spitzname in Bulgarien: "Mortoto") war viele Jahre in meinem (nun auch schon seit zweieinhalb Jahren nicht mehr existierenden) Verein SV Bau-Union Berlin ein aktives Mitglied gewesen. Er wäre am 09.06.2023 87 Jahre alt geworden und ich wollte ihm aus alter Verbundenheit aus diesem schönen Anlaß zu diesem Jubiläum telefonisch gratulieren.
Doch seine Lebenspartnerin Waltraud Schulz mußte mir leider mitteilen, daß Peter bereits zwei Wochen vorher mit noch 86 Jahren verstorben ist. Einen Termin für die Trauerfeier konnte sie mir noch nicht mitteilen.
Peter wurde am 09.06.1936 in Russe an der Donau geboren. Dort hatte er auch nach dem Abitur Maschinenbau studiert und war schon in jungen Jahren ein erfolgreicher Schachspieler geworden. Aber er lernte eine junge Frau aus der DDR kennen, verliebte sich in diese und zog nach Berlin. Das Paar heiratete und gründete hier eine Familie mit zwei Kindern. Er fand Arbeit im Metalleichtbaukombinat Berlin-Lichtenberg. Viele Jahre später wurde diese Ehe geschieden.
Nach der Wende 1990 konnte er diese Tätigkeit schon bald nicht mehr fortsetzen und unterstützte zeitweilig Alfred Seppelt bei der Durchführung des großen Traditionsturnieres "Berliner Sommer", welches auch ein paar mal im Sportforum in Hohenschönhausen ausgetragen wurde. Über diese Zeit schrieb er einen Roman mit autobiografischen Passagen. 2001 wurde er dann Altersrentner mit einem nur schmalen Budget. Ein marginaler Betrag aus seiner früheren bulgarischen Erwerbstätigkeit kam monatlich hinzu.
Peter war sehr gebildet, kulturell interessiert, wußte vieles über die Geschichte des Schachsportes und kannte wohl auch einige spätere bulgarische Großmeister aus seiner Jugend. Ich hatte sein Heimatland zu DDR-Zeiten dreimal besucht (Nessebar 1969, Pirin - Gebirge und Albena vier Wochen 1971, Mitschurin 1988) und allein darüber hatten wir viel Gesprächsstoff.
Seine letzten Jahre waren von zunehmenden Krankheiten geprägt. Seine Sprechfähigkeit hatte stark nachgelassen. Schon vor Monaten hatte er mir gegenüber am Telefon die Befürchtung ausgesprochen, daß er nicht mehr lange zu leben habe.
Peter hatte dennoch eine durchaus hohes Alter erreicht und wird demnächst auf einem Berliner Friedhof beigesetzt werden. Er war lange Jahre ein starker Spieler und hatte für unseren Verein weit mehr als 50 % der möglichen Punkte geholt. Wir sind dankbar, daß er in unserem Verein gewirkt hatte und erinnern uns mit Freude an diese gemeinsame Zeit.
Ulrich Fitzke
SV Bau-Union Berlin
Abteilung Schach
Kategorien: Aus den Vereinen, Personalien