Berliner Schachboxer holen Platz drei bei der Schachbox-Weltmeisterschaft

Deutschland war dieses Jahr nur mit dem Team aus Berlin bei der 6. Schachbox-Weltmeisterschaft in Yerevan, Armenien vertreten. Für unseren Mitgliedsverein den Chess Boxing Club Berlin berichtet Leonard Bockting. 

Das deutsche Team, das sich 12 Monate lang intensiv mit Trainer Robert Rolle vorbereitet hatte, konnte den 3. Platz im Medaillenspiegel erreichen. 

Highlights waren zwei Goldmedaillen, vier Silbermedaillen und zwei Bronzemedaillen:

Gold:

  • Arminius Rolle in der Junioren Klasse bis 58 kg
  • Fabian Alcer in der Klasse bis 61 kg

Silber:

  • Max Teschke in der Klasse bis 75 kg
  • Leonard Bockting im Schwergewicht bis 100 kg
  • Swenja Wagner in der Frauenklasse bis 63 kg
  • Alina Rath in der Frauenklasse bis 72 kg

Bronze:

  • Lasse Rabiger in der Junioren Klasse bis 67 kg
  • Edgar Ambarzumjan in der Klasse bis 92 kg

Edgar Ambarzumjan gewann Bronze, nachdem er im Halbfinale gegen den Franzosen Logan Noche ausschied. Trotz einer ausgeglichenen Schachrunde, ging er in der ersten Boxrunde sehr aggressiv vor, musste dann aber im späteren Verlauf einige Schläge einstecken. In der entscheidenden Schachrunde konnte Logan dann seinen Vorteil ausbauen.

Constantin Albrecht kämpfte in der Klasse bis 69 kg. Im ersten Kampf gegen den Inder Dhruvin Parekh konnte er im Schach die Führung übernehmen und den Kampf in letzter Sekunde der Schachrunde durch Schachmatt für sich entscheiden. Im Viertelfinale unterlag er dem erfahrenen Franzosen Sabri M Hamdi im Boxen.

Swenja Wagner holte Silber in der Klasse bis 63 kg. Im Finale stand sie der russischen Profiboxerin Ekaterina Petruchkova gegenüber. Nach einer guten Schachrunde wurde Swenja in der Boxrunde dreimal angezählt, woraufhin der Kampf zugunsten ihrer Gegnerin abgebrochen wurde. Aus Sicht des Trainerstabs waren die Zählungen sehr umstritten.

Swenja Wagner holt Silber

Lasse Rabiger erkämpfte Bronze in der Junioren Klasse bis 67 kg. Im Halbfinale unterlag er knapp dem späteren Goldmedaillengewinner Semen Dobrunov aus Russland. Lasse zeigte im Boxen und im Schach eine starke Leistung, musste sich aber letztlich dem erfahrenen Russen geschlagen geben. 

Fabian Alcer holte die Goldmedaille in der Klasse bis 61 kg. Im Finale besiegte er den Franzosen Alexis Imbault klar. Entgegen der Erwartung, sich im Boxen eher defensiv zu verhalten, setzte Fabian von Beginn an auf Angriff und dominierte so den Franzosen im Boxen und auf dem Brett. 

Fabian Alcer ist Weltmeister

Max Teschke sicherte sich Silber in der Klasse bis 75 kg. Er besiegte im Viertelfinale den erfahrenen Boxer und einen der Favoriten, Artem Sldoian im Schach, und im Halbfinale den Franzosen Samuel Dallaporta durch Kampfabbruch im Boxen. Im Finale unterlag er dem Letten Olegs Petrovskis knapp nach Punkten. Obwohl Olegs der technisch sauberere Boxer war, konnte Max ihn durch Härte und Druck im Boxen dominieren. Ein kontroverser Kampfabbruch des Schiedsrichters beendete den Kampf letztlich zugunsten des Letten.

Max Teschke in der Boxrunde

Alina Rath holte Silber in der Frauenklasse bis 72 kg. Im Finale kam es zur Neuauflage des Vorjahresfinals gegen Amina Akhmadulina. Leider musste Alina den Kampf aufgrund von Nasenbluten vorzeitig beenden. Eine umstrittene Entscheidung des Ringarztteams, da zuvor einige Kämpfe mit deutlich schwereren Verletzungen weiterliefen. 

Alina Rath im Kampf

Leonard Bockting erkämpfte Silber im Schwergewicht bis 100 kg. Er ging dieses Jahr in eine höhere Gewichtsklasse, um im Schach weniger Konkurrenz zu haben. Gegen den russischen Schwergewichtler und Profiboxer Nikita Yasychenko lieferte er sich einen harten Kampf, musste sich aber im Schach geschlagen geben.

Leonard Bockting und Robert Rolle

Arminius Rolle holte die Goldmedaille in der Junioren Klasse bis 58 kg. Nach Siegen im Halbfinale gegen den Russen Mironov Spartak und im Finale gegen den armenischen Lokalmatadoren Sargis Ghandilyan zeigte sich, dass sich das intensive Schachtraining für Arminius ausgezahlt hat.

Arminius Rolle (m.) holt Gold

Das harte Training der letzten 12 Monate für das Berliner Team hat sich in den Kämpfen gezeigt. Mit nur 9 Athleten holte man den 3. Platz im Medaillenspiegel. Mit dieser Leistung ist der Trainerstab sehr zufrieden, da die Konkurrenz nochmal deutlich stärker war als letztes Jahr, Schiedsrichterentscheidungen oft gegen uns getroffen wurden und keine der Medaillen (wie im letzten Jahr) kampflos erreicht wurden. 

Nächstes Jahr wird Deutschland erneut bei der Schachbox-WM in Frankreich antreten, um wieder anzugreifen.

Bearbeiter: Paul Meyer-Dunker | | Archiv: BSV - Nachrichten | ID: 22860

Kategorien: Aus den Vereinen, Turniere

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