Bericht zur IODFEM 2020 in Erlangen 01-04.10.2020

Spiellokal in Erlangen
Jessica Reck
Spiellokal in Erlangen

Nach sehr langer Wartezeit, war es endlich soweit. WFM Brigitte von Herman und ich sind nach Erlangen gefahren, um uns endlich wieder hinters Brett setzen zu können. Mit großer Vorfreude sind wir angereist. Wir trafen einige bekannte Gesichter wieder, konnten uns über die aktuelle Situation austauschen und uns gemeinsam unserer Leidenschaft zu widmen. Insgesamt waren wir 27 Teilnehmerinnen. Leider konnten unsere Freunde aus Österreich nicht mitspielen, da Sie danach in zweiwöchiger Quarantäne hätten gehen müssen.

Aber dennoch war ein breites Spektrum an Teilnehmerinnen vertreten. Von Anfängerinnen zu Amateurspielerinnen bis hin zu soliden Spielerinnen mit viel Erfahrung. Zu den Favoriten zählten

  • WFM Brigitte von Herman
  • WFM Dr. Anita Just
  • Anne Lukas

Erstens kommt es anders, wie man zweitens denkt. Unter diesem Motto stand dieses Turnier. Einige der Favoriten mussten viel einstecken. Auch hier zeigte es sich wieder, viele Mädchen und Frauen haben die Corona-Zeit genutzt und haben sich selbstständig und auch im Internet mit Schach beschäftigt.

Schon direkt am Anfang zeigte sich, dass dieses Turnier spannend verlaufen würde. Ich hatte mit Anita als meine Gegnerin ein hartes, erstes Los gezogen. Nach 4 Stunden und in der Zeitnotphase musste ich mich ihren noch um einiges besseren Blitzkünsten geschlagen geben.
In der 2. Runde am Freitag gab es Partien die kampflos verliefen, da einige Spielerinnen schulpflichtig sind und zu spät mitgeteilt haben, das sie am Freitag doch nicht freigestellt werden konnten. Ich erhielt im Anschluss zwei zahlentechnisch schwächere Gegnerinnen zugelost. Zwei Siege, aber erstmal gegen Vorbereitung eines GMs ankommen ist auch nicht ohne.

So sollte es auch weitergehen. Im weiteren Verlauf des Turniers verlor ich durch mangelnden Überblick gegen etwa gleichstarke Spielerinnen, wieder in Zeitnotphasen. Da hilft nur viel Bullet, Blitzen und Taktiktraining.
Meine letzte Partie war eine Achterbahn der Gefühle, ich bin sehr schlecht mit Weiß aus der Eröffnung gekommen. Die letzten Verlustpartien noch im Kopf und zwei Tage mit Doppelrunden lagen hinter uns. Es sollte aber alles anders verlaufen… Aus der Verluststellung zauberte ich nach sehr langen Mittelspiel einen Mehrbauern, übersah die Zugwiederholung, welche meine Gegnerin angestrebt hat. Zwei Möglichkeiten, diese annehmen oder eine Figur opfern gegen zwei Bauern. Gedacht, getan. Durch mein doch noch solides Stellungsgefühl konnte ich ins Endspiel abwickeln. Dieses Endspiel sollte meine Gegnerin verlieren! Sie fühlte sich zu sicher, ich probierte alles was ich zum Thema Endspiel in meinem Kopf hatte, aus. Tatsächlich, sie stellte einfach die Figur ein. 1:0 für mich.

Wie Brigitte, habe ich 4 aus 7 Punkten gemacht, hatte einen schlechten Gegnerschnitt aber muss auch ganz ehrlich sagen, ja es war mehr drin aber die 1600/1700er spielten alle weit besser, als ihre Zahl es hätte vorher ahnen lassen. Die Freude endlich wieder spielen zu können, auch wenn es heißt, unter geltenden Corona-Bedingungen eingeschränkter zu sein, überwiegte.

Die Siegerinnen

Wolfgang Fiedler, Anne Lukas (1.) und Maja Buchholz (3.)
Jessica Reck
Wolfgang Fiedler, Anne Lukas (1.) und Maja Buchholz (3.)
  1. Platz: Anne Lukas
  2. Platz: Kristin Braun
  3. Platz: Maja Buchholz

Hier findet ihr in kürze das Wichtigste, Tabellen, Ergebnisse und auch eine Bilder vom Turnier: www.schachbund.de/iodfem2020.html

Ein herzliches Dank an Wolfgang Fiedler und den SC Erlangen für die Veranstaltung.

Jessica Reck

Bearbeiter: Jessica Reck | | Archiv: BSV - Nachrichten | ID: 12581

Kategorien: Frauenschach, Leistungssport

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