Vier Teams aus Berlin im überregionalen Spielbetrieb der Frauen - Zwischenbericht
Rotation Pankow | 2. Frauenbundesliga Ost |
Königsjäger Süd-West | Regionalliga Ost |
SC Kreuzberg | Regionalliga Ost |
Borussia Lichtenberg | Regionalliga Ost |
Doch bevor ich darüber berichte, würde ich einmal kurz die Besonderheiten der Frauenligen erklären, die vielleicht nicht allen bekannt sind.
So wird in der 2. Frauenbundesliga Ost genauso wie in der 1. Frauenbundesliga an sechs Brettern gespielt. Dabei dürfen auch sogenannte "Gastspielerinnen" eingesetzt werden. Das sind Spielerinnen, die zwar nicht aktives Mitglied des eigenen Vereins sind, aber mit Zustimmung des "abgebenden" Vereins ohne Frauenteam beim Gastverein eingesetzt werden dürfen. Pro Runde dürfen maximal vier Gastspielerinnen eingesetzt werden.
In der Regionalliga wird an vier Brettern gespielt, es können bis zu zwei Gastspielerinnen eingesetzt werden.
Die Idee hinter der Gastspielregelung ist simpel: Da viele Vereine keine Frauenteams stellen (können), erhalten so einerseits mehr Spielerinnen die Möglichkeit in Frauenteams zu spielen, aber auch mehr Vereine die Möglichkeit, Teams zu stellen, falls es sonst an wenigen fehlenden Spielerinnen scheitern würde.
Doch kommen wir nun zum sportlichen. Wie sieht es für die Teams aus Berlin aktuell aus?
Rotation Pankow liegt in der 2. Frauenbundesliga Ost aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz, einen Mannschaftspunkt hinter den Favoritinnen der SG 1871 Löberitz. Mit dem Abstieg werden sie nichts mehr zu tun haben. Stattdessen werden sie am Abschlusswochenende am 11. und 12.03. als Gastgeberinnen im direkten Duell gegen Löberitz im Living Hotel Weißensee die kleine Außenseiterchance auf den Aufstieg in die Frauenbundesliga haben, ein Besuch dieses Heimspiels sollte auf jedenfall spannend und lohnenswert sein!
Neben den Rotationerinnen spielen auch noch einige Berlinerinnen als Gastspielerinnen bei anderen Vereinen. Jugendspielerin Lepu Coco Zhou spielt für den SV Halle, unsere Geschäftsstellenleiterin Bettina Bensch und Christine Gebhardt sind beide für die TuS Coswig im Einsatz.
Selbst außerhalb "unserer" regionalen Staffel sind Berlinerinnen als Gastspielerinnen im Einsatz. Alina Rath und Elisa Stärk spielen für den SK Doppelbauer Kiel in der 2. Frauenbundesliga West und sind aktuell auf besten Wege, in die 1. Frauenbundesliga aufzusteigen! Ebenfalls in der selben Staffel sammelt Sana Fock Spielpraxis gegen starke Gegenerinnen, befindet sich mit ihrem Gastverein Elmshorn aber aktuell auf einem Abstiegsplatz,
Und in der 1. Frauenbundesliga ist Brigitte von Herman - wenn auch noch ohne eigenen Einsatz - mit ihrem Gastverein SV Weißblau Allianz Leipzig auf dem besten Weg zu einem deutlich ruhigeren Klassenerhalt als in der Vorsaison!
In der Frauenregionalliga Ost hat der SC Kreuzberg aktuell nach Siegen gegen die Schachzwerge aus Magdeburg und Borussia Lichtenberg die besten Chancen auf den Aufstieg. Die voraussichtliche Entscheidung wird hier am Doppelspieltag in Dresden am 21. und 22. Januar fallen. Borussia Lichtenberg hat gegen die Königsjägerinnen gewonnen und gute Chancen auf den direkten Klassenerhalt, während das junge Team aus dem Süd-Westen Berlins sich nur noch mit zwei Siegen in den letzten beiden Runden auf einen Nicht-Abstiegsplatz retten kann. Aufgrund der aktuellen fehlenden Teams in den Regionalligen und der fehlenden Frauenlandesliga in Berlin sollte ein Abstieg allerdings nur theoretischer Natur sein und die Erfahrung als gemeinsames Frauenteam überregional anzutreten kann nächstes Jahr hoffentlich wiederholt werden.
Der Berliner Schachverband unterstützt die Bemühungen der Vereine, sich mit Teams am Frauenspielbetrieb zu beteiligen und gewährt als Ermutigung und anerkennende Geste jedem überregionalen Frauenteam pro Saison einen Zuschuss von 100 €. Auch persönlich möchte ich den Vereinen danken, die hier ein schönes Spielangebot für die Berliner Frauen ermöglichen. Wir hoffen, dass nächstes Jahr noch mehr Vereine die Chance nutzen, Teams für die Frauenregionalliga zu melden. Wir hätten in Berlin durchaus das Potenzial für genügend Frauenteams, dass eine eigene Frauenregionalliga Berlin möglich wäre, es müssen nur genug Vereine melden. Plätze sind in der Frauenregionalliga aktuell und vermutlich auch im nächsten Jahr genügend frei.
Zum Abschluss möchte ich noch einen Hinweis für das folgende Jahr geben. Aktuell plant der Berliner Schachverband gemeinsam mit dem Deutschen Schachbund die Ausrichtung der Internationalen Offenen Deutschen Frauenmeisterschaft vom 13. bis 21. Mai in Berlin. Im Rahmen dieser Meisterschaft wird auch die Berliner Frauenmeisterschaft 2023 integriert. Unsere neue Frauenreferentin Helen Raab und ich hoffen auf eine große Teilnahme aus Berlin und überregionale und dass dies das beste und schönste Frauenturnier seit langer Zeit in Berlin wird!
Paul Meyer-Dunker
Kategorie: Frauenschach