Edit: 17.8. Damenwartin, 18.8. Landesspielleiter, 24.8. Vizepräsident
Liebe Schachfreunde,
in seinem Grußwort zu Weihnachten hat der Präsident des Berliner Schachverbandes e.V. Carsten Schmidt erklärt, dass er beim Verbandstag in diesem Jahr nicht mehr zur Wiederwahl kandidieren wird.
Nach reiflichem Überlegen habe ich beschlossen, als Kandidat für das Präsidentenamt anzutreten. Carsten, mit dem ich in den letzten zwei Jahren als Vizepräsident und schon ein Jahr länger als Ausbilder für Schiedsrichter die meiste Zeit sehr gut zusammengearbeitet habe, hat mich in diese Aufgabe eingearbeitet. Ich habe die wichtigsten organisatorischen Abläufe im BSV kennengelernt, erste Kontakte zum LSB geknüpft, und beim Verbandstag 2019 in Magdeburg mich auch beim Deutschen Schachbund e.V. bekannt gemacht. Nachdem ich nunmehr sieben Jahre in Berlin schachlich aktiv bin, habe ich als Spieler und als (noch) Vorsitzender der SG Lasker viele Vereine und Schachfreunde kennengelernt. Selbst zum Betriebsschach konnte ich erste freundschaftliche Beziehungen knüpfen.
Inhaltlich werde ich weitestgehend die Arbeit von Carsten fortsetzen. Die wichtigste Funktion, ja die Existenzberechtigung des BSV ist der Spielbetrieb. Alle Tätigkeiten, alles zu investierende Geld, jede hineingesteckte Zeit, egal von welcher Funktion, hat dem Zweck zu dienen, den sportlichen Wettkampf der Berliner Spieler und Vereine zu fördern. Daran wird sich nichts ändern, ganz unabhängig von der Person des Präsidenten. Erreicht wird dies wie bisher durch die Organisation der verschiedenen Berliner Meisterschaften, aber auch durch Lehrgänge für Spieler, Schiedsrichter und Trainer, durch die Bereithaltung von Spielmaterial, durch die Meldung und Unterstützung der Teilnahme an überregionalen, nationalen und internationalen Turnieren. Geschäftsstelle, Mitglieder- und DWZ-Verwaltung liefern organisatorische Hilfestellung. Jugend, Senioren und – sofern gewünscht – Frauen behalten ihren eigenen Spielbetrieb.
Bei allen Gemeinsamkeiten mit dem scheidenden Präsidenten gibt es natürlich auch einige Unterschiede zwischen Carsten und mir. Der wichtigste Unterschied: Ich kommuniziere völlig anders. Ich bin der Ansicht, dass alle Informationen, bei denen der Datenschutz das nicht ausschließt, den Vereinen zeitnah und vollständig zur Verfügung stehen sollen. Die sehr sparsame Form der Krisenkommunikation des letzten Jahr, vom holprigen Beginn der BMM 19/20 bis zu aktuellen Konsequenzen aus COVID-19, muss ich als Präsidiumsmitglied mitverantworten; ich wäre aber gerne anders mit diesen Situationen umgegangen. Ich neige dazu, Konflikte sehr früh zu lösen; dafür bin ich bereit, auch eine kurzfristige Verstimmtheit meines Gegenübers in Kauf zu nehmen. Ich kann Kompromisse schließen, wenn es notwendig ist; falsche Fakten als richtig anzuerkennen werde ich aber nur in höchster Not auf mich nehmen. Auch wenn es oft anders verstanden wird: das ist in meinen Augen eine Haltung, die ich meinem Gegenüber aus Respekt und Achtung schulde, und an diesem Respekt und dieser Achtung werde ich es niemandem gegenüber fehlen lassen. Den gleichen Anspruch stelle ich auch an alle meine Mitstreiter, seien es Funktionäre des BSV, der Vereine oder die Schachspieler selbst.
Ich bin seit Jahrzehnten intensiv mit Computern befasst und bringe in der IT recht gute Kenntnisse mit. Ich habe mich in den letzten beiden Jahren schon um eine Aktualisierung der EDV-Ausrüstung des BSV gekümmert. Das werde ich fortsetzen, wo es erforderlich ist, besonders was die verschiedenen Webseiten des BSV angeht. Organisatorisch werde ich prüfen, wie sich die Geschäftsstelle effizienter nutzen lässt. Wir haben in Corona-Zeiten gelernt: Sitzungen müssen nicht alle in Präsenz stattfinden; Videokonferenzen in kürzeren Abständen können die Arbeit erleichtern. Dennoch kann virtuelle Kommunikation den persönlichen Kontakt niemals ersetzen. Einige Sitzungen von Präsidium und Referenten, der Verbandstag, aber auch – solange es keinen Stammtisch gibt – Vereinsabende werden weiterhin real stattfinden. Den in der Vergangenheit nicht immer glücklich verlaufenden Informationsfluss vom BSV zu den Vereinen will ich schneller und vollständiger gestalten. Der Rahmen des ganzen wird durch die Ordnungswerke gegeben, die schon etwas älter sind und nicht immer zu den rechtlichen und tatsächlichen Gegebenheiten passen. Hier habe ich mit einer Überarbeitung begonnen, die unter Beteiligung der Vereine fortgesetzt werden soll.
Auch im Bereich den Deutschen Schachbundes steht Arbeit an. Die Ausgliederung der Deutschen Schachjugend als e.V. wird gewünscht. Der Spielbetrieb der 2. Bundesliga und der Oberligen muss an die aktuellen Umstände angepasst werden. Hier werde ich die Interessen Berlins nach besten Kräften wahren.
Alleine kann ich die Arbeit natürlich nicht leisten, ich bin auf ein gutes Team angewiesen. Schatzmeister Dirk Gros wird sich zur Wiederwahl stellen. Die Schachjugend in Berlin hat den bisherigen Landesjugendwart Olaf Sill zur Bestätigung für eine weitere Amtszeit vorgeschlagen.
Andreas Rehfeldt hat bereits beim letzten Verbandstag angekündigt, nicht mehr als Landesspielleiter antreten zu wollen. Wenn der Spielbetrieb die wichtigste Aufgabe des BSV ist, dann ist der Landesspielleiter das wichtigste Präsidiumsmitglied. Ich freue mich sehr, dass Tony Schwedek sich bereit erklärt hat, hier zu kandidieren.
Wenn ich zum Präsidenten gewählt werden sollte, wird die Stelle eines Vizepräsidenten frei. Hier kandidiert Paul Meyer-Dunker.
Carsten Schmidt hört zwar als Präsident auf, wird sich aber als Ausbildungsreferent weiterhin um die Trainerausbildung kümmern. Carsten Haase wird als Schiedsrichterreferent die Ausbildung und Einsatzverwaltung der Schiedsrichter von mir übernehmen. Zur Wiederwahl stellen sich Olaf Kreuchauf als Referent für Mitgliederverwaltung, DWZ, Ralf Reiser als Schulschachreferent und Olaf Sill als Referent für Freizeit- und Breitensport. Als Referenten für Leistungssport werde ich IM Atila Gajo Figura vorschlagen. Elisa Silz wird nicht mehr als Frauenreferentin kandidieren, Jessica Reck wird sich um die Nachfolge bewerben.
Ich habe mich sehr gefreut, wieviele Schachfreunde sich auf die Urfassung dieses Artikels bei mir gemeldet und ihre Bereitschaft für die Übernahme eines Amtes bekundet haben. Trotzdem sind noch einige Funktionen unbesetzt. Thomas Rehberg als Materialwart und Ute Grabow als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit scheiden auf eigenen Wunsch aus. Der Seniorenreferent Werner Wiesner stellt sein Amt aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung, verspricht seinem noch zu findenden Nachfolger aber, auf Wunsch weiter die BSenEM zu organisieren. Einen Referenten für Social Media gab es noch nicht, es wäre aber einer nötig.
Aus dem Spielausschuss wird Benjamin Dauth ausscheiden, der bisherige Leiter der BMM. Für seine Arbeit und sein Skript können wir ihm gar nicht genug danken, und wenigstens das Skript wird er uns auch weiterhin zur Verfügung stellen. Die verbleibenden Mitglieder des Spielausschusses sind Bernhard Riess und Jan Engelmann. Damit gibt es bis zu drei vakante Plätze im Spielausschuss, die die zu wählende Landesspielleitung besetzen kann. Hier sind Schiedsrichter gefragt, die Interesse an der Organisation und Durchführung der Berliner Meisterschaften haben. Der Spielausschuss wird nicht vom Verbandstag gewählt, sondern vom Landesspielleiter ernannt. Der neue Landesspielleiter wird sich aber freuen, wenn er seinen Spielausschuss schon beim Verbandstag ernennen kann.
Seit zwei Jahren sollten wir einen Datenschutzbeauftragten haben. Auch wenn die Auswirkungen der DSGVO lange nicht so heftig waren, wie anfangs befürchtet wurde: Im täglichen Betrieb ist es nicht immer auszuschließen, das erst hinterher an den Datenschutz gedacht wird. Es ist wichtig, dass diese Position endlich besetzt wird.
Ich bitte Sie um Ihre Mitarbeit. Bringen auch Sie sich im BSV ein; auf je mehr Schultern die Arbeit verteilt wird, umso weniger hat der Einzelne zu tragen. Ich bitte Sie auch um Ihre Stimme auf dem Verbandstag, für den wir endlich einen Ort gefunden haben, der auch unter den aktuellen Bedingungen groß und sicher genug ist. Gerne stehe ich jedem Kandidaten für ein Amt, aber natürlich auch jedem Verein für Rückfragen per eMail, ein Telefonat oder auch für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.