Berliner Meisterschaft 2025 - die Favoriten kämpfen mit der Beschleunigung
Maxim Vavulin von den Schachfreunden Berlin hat nach vier Runden eine hundertprozentige Ausbeute. Beim GM-Turnier des Berliner Schachverbandes musste er sich vor kurzem mit 50 % der Punkte und einem Platz im Mittelfeld zufrieden geben. Nun wirkt es so, als ob der Großmeister von den Schachfreunden Berlin etwas zu beweisen hat. Seine vier Siege fuhr er bisher stark und souverän ein, lediglich in der dritten Runde gegen Ebrahim Ahmadinia hatte einmal auch das Glück etwas nachgeholfen. Im typischen 40. Zug übersah der iranische IM mit Kg1 eine kleine Taktik, nach der die ausgeglichene Stellung kippte.
Maxim scheint aktuell unbezwingbar, in Runde fünf wird das aber Henrik Hesse vom SV Mattnetz auf die Probe stellen. Henrik liegt mit 3 aus 4 und Partien gegen einen IM, einen GM, zwei Ausländer und einer Performance von 2509 Elo aktuell auf Normenkurs. Gegen Maxim bräuchte es mindestens einen halben Punkt, damit das auch so bleibt.
Die bisherige Überraschung des Turniers und ebenfalls auf Normenkurs ist Diyap Büyükasik von Weisse Dame. Mit 3,5 Punkten und unter anderem Siegen gegen den Großmeister Marco Baldauf und den Internationalen Meister Mikhail Klenburg hat er ordentlich vorgelegt. Mit Rainer Polzin erwartet ihn in Runde fünf der nächste Großmeister und die Frage, ob er diesen Lauf wird fortsetzen können.
Insgesamt haben unsere Großmeister und Internationalen Meister teilweise noch einen schweren Stand im Turnier. Dass Michael Richter, Mikhail Klenburg Ebrahim Ahmadinia und Steve Berger nach vier Runden alle bei 50 % der möglichen Punkte stehen, zeigt wie stark das Turnier auch in der Spitze besetzt ist. Ein Großmeister hat nach einem halben Punkt aus drei Runden sogar die Notbremse gezogen. Bei der Berliner Meisterschaft muss wirklich jeder um jeden Punkt kämpfen. Und das ist auch gut so!
Ein großer Dank gilt dem Orgateam vor Ort. Von der Verpflegung der Schachfreundinnen und Schachfreunde von SV Schwarz-Weiß Lichtenrade, dem Schiriteam bis zur Liveübertragung läuft nahezu alles reibungslos. Größtes Problem waren vor der ersten Runde technische Probleme mit dem Licht auf der Bühne, weshalb dieses Jahr die Bühne nur teilweise genutzt wird und die Meisterklasse dafür vor der Bühne spielt.
Alle Partien werden live übertragen, einschalten lohnt sich, denn die Partien sind umkämpft, jeder Tag geht lange. Morgen feiert die Berliner Meisterschaft Halbzeit und wir werden wissen, ob Maxim Vavulin der Konkurrenz enteilt oder die Verfolger und potenziellen Normenjäger an ihm dranbleiben!
Kategorie: BEM (Meisterklasse/QT/Klassenturniere)