Am 5. Februar 2022 wurde als erste Rahmenveranstaltung zum FIDE-Grand-Prix ein Hybrid-Städte-Wettkampf zwischen der deutschen Hauptstadt Berlin und der griechischen Metropole Thessaloniki ausgetragen. Die Mannschaften setzten sich aus einer Auswahl des Berliner Schachverbandes und Mitgliedern des Boards der Europäischen Schach-Union (ECU) zusammen.
Es wurde auf dem Server Tornelo.com mit einer Bedenkzeit von 25 Minuten und 5 Sekunden Bonus gespielt. Sowohl in Berlin als auch in Thessaloniki saßen Spieler und Spielerinnen vor einem elektronischen Schachbrett „Supreme Tournament 55“ des Münchener Herstellers Millennium. Auf dem Brett werden die Züge des Gegners mittels LEDs angezeigt, so dass der ständige Blick auf den Computerbildschirm entfallen kann und nur noch notwendig ist, um die verbliebene Bedenkzeit zu kontrollieren oder um ein Remisangebot abzugeben oder anzunehmen. Die ECU spielte in ihren Geschäftsräumen, das Berliner Team im „Haus des Familienunternehmens“ am Pariser Platz, direkt am Brandenburger Tor. Wir danken an dieser Stelle der Stiftung Familienunternehmen noch einmal herzlich, dass wir diese schönen Räume nutzen durften, und ebenso der Emanuel-Lasker-Gesellschaft, die diesen Kontakt vermittelt hat.
Die Aufstellung beider Teams versprach interessante Partien:
Brett
BSV
ELO
ECU
ELO
1
FM Dr. Joachim Wintzer
2274
-
GM Adrian Mikhalchishin
2455
2
Ralf Schnabel
2228
-
Sarkhan Gashimov
2348
3
FM Jürgen Brustkern
2226
-
Gunnar Bjornsson
2130
4
Ralf Gebert-Vangeel
2057
-
IM Eva Repkova
2303
Berlin hatte an den Brettern 2 und 4 Weiß. Die Schiedsrichter vor Ort waren IA Tania Karali in Thessaloniki und IA Bernhard Riess in Berlin. Nach der Klärung eines kleinen technischen Problems wurde die Partien kurz nach 16 Uhr MEZ gestartet. FM Brustkern gewann mit Schwarz in 32 Zügen und sorgte so für die Berliner Führung. Die anderen 3 Partien wurden alle erst in der Blitzphase entschieden. GM Mikhalchishin glich für die ECU aus, nachdem FM Dr. Wintzer in verlorener Stellung die Zeit überschritt. An Brett 4 sorgte FM Repkova für den Führungswechsel, jedoch konnte Gashimov den Mannschaftssieg nicht festhalten, als er in einer hochdramatischen Schlussphase die Zeit überschritt.
Mit dem 2:2-Unentschieden waren letztlich alle Seiten zufrieden – nicht zuletzt weil mit dieser Veranstaltung ein weiteres Mal der Beweis erbracht werden konnte, dass Hybridschach auch unter Wettbewerbsbedingungen problemlos gespielt werden kann und sich in Zukunft sicherlich einen Platz im Turnierkalender erobern wird.
Der Wettkampf wurde auf dem YouTube-Kanal der ECU übertragen: