Bericht vom Verbandstag 2024
Als Versammlungsleiter begrüßte der Präsident Paul Meyer-Dunker um kurz nach 11 Uhr alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Gäste sowie Ehrengäste. Michael Fuhr, der Präsident des Landesschachbundes Brandenburg, sowie Axel Viereck, Vizepräsident Finanzen des Deutschen Schachbundes, begrüßten den Verbandstag mit eigenen Grußworten. Nach dem formellen Teil wurde den Verstorbenen gedacht sowie Magnus Ermitsch für Silber bei der Weltmeisterschaft U14 vom Landesjugendwart Felix Küchler geehrt.
Die Berichte des Präsidiums und der Referentinnen und Referenten wurden dann noch einmal an zwei Stellen ergänzt. BSV-Präsident Paul Meyer-Dunker fasste noch einmal aus seiner Sicht die Lage des Verbandes zusammen. Prächtig steigende Mitgliederzahlen, eine gute Finanzlage des Verbandes, Berliner Meisterschaften sowohl im offenen als auch im Frauenbereich die quantitativ und qualitativ gut angenommen werden, eine Reform der Oberliga bei der viele Sondervorteile für Berlin herausverhandelt werden konnten und aktives Einbringen des Berliner Schachs sowohl im Deutschen Schachbund als auch im Landessportbund Berlin ließen ihn eine positive Bilanz der Arbeit der vergangenen zwei Jahre ziehen.
Außerdem nutzte Ehrenpräsident und Ausbildungsreferent Carsten Schmidt die Gelegenheit, um für ein Kinderschutzseminar am 08.05. zu werben, dass insbesondere, aber eben nicht nur, für die Trainerinnen und Trainer bei der Deutschen Jugend-Einzelmeisterschaft Mitte Mai angesetzt wurde. Er wies darauf hin, dass mittelfristig, voraussichtlich bis spätestens 2027, alle Vereine in der Pflicht stehen werden, Kinderschutzbeauftragte zu benennen und zu schulen. Die Vorgabe kommt aus der Politik und den Sportbünden und ist nicht nur inhaltlich sinnvoll, sondern wird vermutlich auch zentral sein, um in Zukunft auch weiterhin Fördermittel erhalten zu können.
In der Aussprache zu den Berichten wurden zwei Punkte aus dem Bereich des Spielbetriebes angesprochen. So wurde bzgl. der Zukunft der zentralen Ausrichtung der Landesliga gefragt, ob nicht die Anfangs- und die Schlussrunde als zentrale Ausrichtung reichen würden, damit es auch wieder mehr Heimspiele auch in der Landesliga gibt. Unser Landesspielleiter Kai-Uwe Melchert verwies darauf, dass die Landesliga in diesem Jahr auf mehr Spielstätten verteilt werden soll, es gäbe bereits drei Bewerbungen für die Ausrichtung von Runden der Saison 2024/2025. Außerdem würde er das Format gerne noch ein Jahr testen, bevor eine Entscheidung über die Zukunft dieses Formats getroffen wird.
Eine zweite Frage bezog sich auf die Einführung von Inkrement auch in den Ligen unterhalb der Stadtliga, wozu Kai-Uwe erläuterte, dass hier eine Umstellung auf Inkrement geplant wird.
Anschließend stand der Jahresabschluss sowie der Bericht der Kassenprüfer auf der Tagesordnung. Kai-Uwe erläuterte hier als kommissarischer Schatzmeister kurz einige Positionen, beides wurde aber ohne Nachfragen genehmigt und das Präsidium bei elf Enthaltungen entlastet. Anschließend räumte das Präsidium traditionsgemäß nach "getaner Arbeit" das Sitzungspodium und die Versammlungsleitung wurde an unseren Ehrenpräsidenten Carsten Schmidt übergeben, der in den Tagesordnungspunkt Wahlen leitete. Einziger Kandidat als Präsident war Paul Meyer-Dunker, der bei sieben Gegenstimmen und elf Enthaltungen wiedergewählt wurde und anschließend wieder die Sitzungsleitung übernahm. Auch die weiteren Wahlen vielen weitestgehend einmütig und mit nur einem Kandidaten oder einer Kandidatin aus:
- Vizepräsident: Bernhard Riess, einstimmig
- Landesspielleiter: Kai-Uwe Melchert, bei sieben Gegenstimmen und elf Enthaltungen
- Landesjugendwart: Felix Küchler, bei neun Enthaltungen
Bedauernswert war, dass die Position eines Schatzmeisters oder einer Schatzmeisterin mangels Kandidatur unbesetzt blieb.
Spannend wurde es dann bei der Wahl der Beisitzerinnen und Beisitzer. Ashley Roberts und Brigitte Große-Honebrink traten erneut an, ebenso warf aber auch unser bisheriger Schiedsrichterreferent Carsten Haase seinen Hut in den Ring. Nach kurzer Vorstellung aller drei Kandidatinnen und Kandidaten wurde schriftlich abgestimmt, alle Abstimmenden konnten bis zu zwei Namen auf ihre Stimmzettel schreiben.
Die Abstimmung war außerordentlich knapp, alle drei erreichten das notwendige Quorum von über 50 % der abgegebenen Stimmen was auch ein Ausweis dessen ist, dass die Versammlung gesehen hat, dass alle drei die letzten zwei Jahre hervorragende Arbeit geleistet haben. Aber in diesem Fall sind trotzdem nur die beiden mit den meistern Stimmen gewählt.
- Ashley Roberts: 94 Stimmen
- Carsten Haase: 85 Stimmen
- Brigitte Große-Honebrink: 79 Stimmen
Damit waren Ashley und Carsten als Beisitzerin und Beisitzer für die nächsten zwei Jahre ins Präsidium gewählt. Herzlichen Glückwunsch!
Vielen Dank aber auch an Brigitte, für ihre erneute Bereitschaft zur Kandidatur und ihre exzellente Arbeit der letzten zwei Jahre im Präsidium des Berliner Schachverbandes. Als Vorsitzende unseres größten Schachvereins SC Kreuzberg bleibt Brigitte natürlich auch ohne Verbandsamt weiterhin eine prägende Figur im Berliner Schach.
Es folgte die Wahl unserer Referentinnen und Referenten. Hier stand stets nur eine Person zur Wahl. Einzige Neuerung war, dass Emma Kohler nicht erneut antrat und hier mit Lara Hafermann eine neue Kandidatin antrat, die bereits im Jugendausschuss des Berliner Schachverbandes Erfahrung sammeln durfte. Vielen Dank Emma und viel Erfolg Lara!
- Ausbildung: Carsten Schmidt gewählt bei acht Enthaltung
- Frauen: Lara Hafermann einstimmig gewählt
- Freizeit- und Breitensport: Olaf Sill gewählt bei 15 Gegenstimmen und 15 Enthaltungen
- Schulschach: Olaf Sill gewählt bei 19 Gegenstimmen und 26 Enthaltungen
- Leistungssport: Fabian Jahnz einstimmig gewählt
- Materialwart: Ralf Ettel einstimmig gewählt
- Mitgliederverwaltung: Olaf Kreuchauf einstimmig gewählt
- Wertungssystem: Olaf Kreuchauf einstimmig gewählt
- Öffentlichkeitsarbeit: Paul Meyer-Dunker einstimmig gewählt
- Senioren: Christian Syré bei zwei Enthaltungen gewählt
Offen geblieben sind leider die Positionen Schiedsrichterwesen und Social Media. Interessierte können sich hier jederzeit an das Präsidium wenden, diese Positionen sollten unbedingt besetzt werden.
Ebenfalls gewählt wurde unser Vermittlungsausschuss. Als Vorsitzender wurde Ferenc Toth bei zehn Gegenstimmen und fünf Enthaltungen bestätigt. Anschließend gab es auf drei Kandidatinnen und Kandidaten für zwei Positionen als Beisitzerin bzw. Beisitzer. Die Amtsinhaber Reinhard Baier sowie Holger Franke kandidierten erneut, ebenso warf aber auch Swenja Wagner ihren Hut in den Ring. Erneut erreichten alle drei das Quorum, gewählt wurden aber außerordentlich knapp Holger Franke und Swenja Wagner.
- Holger Franke 96 Stimmen
- Swenja Wagner 86 Stimmen
- Reinhard Baier 85 Stimmen
Dankenswerterweise kandidierte Reinhard im Anschluss ebenso wie Jan Neldner als Ersatzbeisitzer. Beide wurden en bloc einstimmig gewählt.
Als zweiter Kassenprüfer schied Martin Hamann turnusgemäß aus. An seiner Stelle wurde Sascha Sarre als neuer Kassenprüfer gewählt.
Und als letzte Wahlen wurde der Spielausschuss bestätigt. Tony Schwedek, Erdal Caglar, Klaus Welke und Harmut Riedel wurden en bloc bei elf Enthaltungen bestätigt.
Nach den Wahlen wurde der Haushalt 2024 beraten. Nach einer kurzen Frage zur Budgetierung der Schiedsrichterausbildungen, die im Wesentlichen ein Nullsummenspiel sind, wurde dieser bei sieben Enthaltungen angenommen. Und auch zwei Anträge wurden noch beraten. Die im letzten Jahr mit Blick auf die unklare Entwicklung der DSB-Beiträge einmalig angesetzte Beitragserhöhung wurde ohne große Diskussion bei elf Gegenstimmen und 17 Enthaltungen dauerhaft festgesetzt. Damit ist der Mitgliedsbeitrag wie folgt festgesetzt:
- Erwachsene 33 € im Jahr
- Jugendliche 15 € im Jahr
- Kinder 8 € im Jahr
Der Antrag von Swenja Wagner wurde nach Rücksprache im Vorwege der Versammlung in eine Bitte auf ein Meinungsbild geändert, da laut Satzung für Änderungen der Turnierordnung nicht der Verbandstag, sondern der Spielausschuss zuständig ist. Nach einiger Diskussion gab es 68 ja-Stimmen für die Öffnung der Schnellschach-Mannschaftsmeisterschaft für passive Mitglieder, 27 Stimmen dagegen und 54 Enthaltungen.
Unter Verschiedenes wurden dann noch einige Anliegen geäußert. Es wurde angeregt, die Schatzmeisterei mit der Schaffung einer geringfügig beschäftigten Arbeitskraft zu unterstützen. Dazu wurde ein Meinungsbild eingeholt, das bei 44 Enthaltungen ohne Gegenstimmen Zustimmung fand. Es wurden gebeten, die 3. Klasse in Zukunft wieder an acht statt an sechs Brettern zu spielen, was der Landesspielleiter wohlwollend prüfen möchte. Ebenso wurde die Einführung einer Berliner Frauen-Landesliga angeregt, was sich als Wochenendturnier durchaus anbieten würde. Und es wurde die Frage in den Raum gestellt, ob in der Landesliga nicht zukünftig nur noch ein Team pro Verein spielen sollte, wozu unser Landesspielleiter seine Skepsis äußerte.
Unser Seniorenreferent Christian Syré regte an, ob Turnierleiter in Zukunft nicht auch eine Form der Vergütung erhalten sollten. Während Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter für die Turnierdurchführung Pauschalen erhalten, gingen Turnierleiter "komplett leer" aus.
Ein großer Diskussionspunkt war zum Abschluss noch die Zukunft der Klassenturniere, die aktuell zu wenig ausgerichtet werden, wo aber der überwiegende Wunsch in der Versammlung erkennbar wurde, dieses System wiederzubeleben und es nicht abzuschaffen.
Damit endete der Verbandstag dann nach drei Stunden voller Beratungen und Wahlen. Vielen Dank an alle, die sich für unseren schönen Sport in Berlin im Verband und in den Vereinen einbringen!
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