Westpokal 2016: Wieder SC Weisse Dame

Erfolgsgeschichte Westpokal! Seit 1981 treffen sich befreundete Vereine aus dem Berliner Nordwesten in der Saison-Vorbereitung zum freundschaftlichen Vergleich an 10 Brettern. Das diesjährige Turnier endete mit einem weiteren Favoritensieg durch den SC Weisse Dame.

Vor gut zwei Wochen begann die diesjährige Westpokal-Saison mit einem klaren 6,5:1,5 von Hertha 06 gegen die SF Siemensstadt. Hier hatte man sich auf eine Austragung an nur 8 Brettern geeinigt. Tags darauf hatte Top-Favorit SC Weisse Dame mehr Mühe als erwartet gegen den Rekordsieger des Westpokals. Die BSG Eckbauer überraschte den Oberliga-Absteiger vor allem an den vorderen Bretter und unterlag nur 4:6. In der zweiten Woche gab es erneut eine deutliche Niederlage für die Westpokal-Urgesteine aus Siemensstadt. Bei allen 36 Austragungen war der Verein am Start. Doch gegen den hohen Favoriten vom Lietzensee kamen erneut nur 1,5 Brettpunkte zusammen. Parallel gab es das Nehringstraße-8-Derby zwischen Eckbauer und Hertha. Ich würde von der "Mutter aller Lokalderbys" sprechen, wenn ich diese billige Metapher nicht schon vor ein paar Jahren an gleicher Stelle verbraucht hätte. Sei's drum: Am Ende teilten beide Vereine nicht nur das Spiellokal, sondern auch die Punkte - 5:5.

Zur zentralen Endrunde - seit 2009 jährlich das Highlight zum Abschluss des Wettbewerbs - luden diesmal die Schachfreunde Siemensstadt in ihr neues Spiellokal. Bei reichlich vorgehaltenem Buffet und in der gewohnt kameradschaftlichen Atmosphäre des Westpokals wurde engagiert um die Plätze gestritten. Echte Spannung kam allerdings im "Finale" nicht auf: Das Lietzensee-Team gewann gegen Hertha klar mit 7:3 und sicherte sich so schon zum 9. Mal in 12 Jahren den Westpokal. Für 2017 winkt dann wohl die Egalisierung des Rekordes: Eckbauer steht bei 10 Siegen (zuletzt 2005).

Im "kleinen Finale" war für den Gastgeber von der Papierform her nicht viel mehr zu erwarten, als erneut 1,5 Brettpunkte. Die BSG Eckbauer hingegen liebäugelte noch mit Platz 2. Doch Siemensstadt steigerte sich zu einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Schnell wurde klar, dass eine Überraschung in der Luft liegt. Spätestens mit der 4:2-Führung wurde diese Hoffnung genährt. Nach einem Remis am Spitzenbrett blieb es dem jüngsten Spieler des ganzen diesjährigen Westpokals vorbehalten, den Sack zuzumachen. Der 14jährige Truc Lam Tran gewann seine Partie gegen eine Legende des Berliner Frauenschachs. Noch vor gut einem Jahr hatte Truc das Berliner Schulschachturnier für vereinslose(!) Spieler gewonnen. Schön, wenn geduldige und wohldosierte Nachwuchsarbeit sich so bewährt. Am Ende stand ein 6:4 und ein überraschender Bronzerang für Siemensstadt, und nach der Pokalübergabe wurden schon Pläne für das nächste Jahr geschmiedet. Dann geht es zum 37. Mal um den Westpokal.

Berichte gibt es auf den Seiten der beteiligten Vereine, vor allem beim SC Weisse Dame.

Einzelergebnisse 2016
Chronik des Westpokals

Bearbeiter: Thomas Binder | | Archiv: Verein Sfr. Siemensstadt | ID: 2251

Kategorie: Aus den Vereinen

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