Unterschiedliche Stile in der Schach-Fotografie

GM-Simultan im MSV am 11.05.2016: Frank Hoppe in Aktion, fotografiert von Sascha Sarre

Vielen Dank an Frank Hoppe und Sascha Sarre

Sechs Simultan-Bretter gegen GM Rabiega wurden per Wildcard vergeben. Neben drei Vereinslosen auch an drei Vereinsspieler. Je ein Starter kam von den beiden befreundeten Schachvereinen SG Lasker (unser Partner in der Jugendarbeit) und dem SK Tempelhof (traditioneller Partner für das Match zur BMM-/BFL-Saisonvorbereitung).

Weiterhin war es natürlich ein cleverer Schachzug unserer stellvertretenden Abteilungleiterin den BSV-Webmaster Frank Hoppe zur Teilnahme einzuladen. Einerseits weil er einfach ein netter Kerl ist, aber wohl auch etwas mit dem Hintergedanken, dass er immer viele schöne Fotos macht, nicht nur von ihr. So auch diesmal. Vielen Dank für Deine tollen Bilder lieber Frank!

Der Stil von Frank den Schachsport fotografisch in Szene zu setzen ist dabei ein wenig anders als der von unserem MSVer Sascha. Aber seht selbst: 

50-mal Hoppe gegen 100-mal Sarre! Bei Interesse an diesem natürlich nicht ernst gemeinten Wettstreit um die schönsten Bilder vom Simultanmatch des MSV gegen GM Rabiega siehe HIER.

Bearbeiter: Olaf Ritz | | Archiv: Verein Mariendorfer SV | ID: 2140

Kategorien: Aus den Vereinen, Breitenschach

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Kommentare

Kommentare

Herbert Mayer am :

Man erfährt zwar am Pfingstmontag zum Vormittag nicht, wer am Vortage das Pfingstopen bei Zugzwang gewonnen hat, aber zumindest wer vor ein paar Tagen bei Mariendorf fotografiert hat. Ist doch etwas, oder?!

Frank Hoppe am :

Ist das jetzt eine negative Kritik an der Berichterstattung von Mariendorf? Und was hat Olaf Ritz mit dem Pfingst-Open zu tun? Warum kümmert sich der SC Zugzwang nicht selbst um die Berichterstattung? Soll Olaf das jetzt auch noch machen, obwohl er nicht dabei war?

Wenn ich die ganze Berichterstattung der letzten Jahre so betrachte: Alle Veranstalter sind erpicht darauf, das VOR dem Turnier, über die BSV-Website mit Postings viele Teilnehmer angelockt werden. Während und NACH dem Turnier kommt dann aber meistens rein gar nichts mehr. Beispiele aus den letzten Monaten, z.B. das Osram-Open oder das Winter-Open des SC Zugzwang. Vor den Turnieren (nicht diesen) bekomme ich "Drohungen", wenn ich nicht rechtzeitig Turnierwerbung plaziere. Wenn das Turnier dann läuft oder danach, ist den Veranstaltern ihr Turnier in punkto Öffentlichkeitswahrnehmung beim BSV schnurzpiepegal.

Ich muß allerdings auch sagen, das Öffentlichkeitsarbeit deutlich mehr Aufwand erfordert, als die Arbeit von Schiedsrichtern oder Hilfspersonal während des Turniers. Die lassen nach Ende der letzten Partie den Hammer fallen, während der Ö-Arbeiter bis tief in die Nacht sein Material aufbereitet und einen Bericht erstellen muß. Und auch während und vor den Runden ist der Ö-Arbeiter ständig unterwegs um Impressionen und Stimmen einzufangen. Das will natürlich keiner gern machen.
Als Ö-Arbeiter bei diversen Turnieren (Berliner Sommer, Deutsche Seniorenmeisterschaften Spandau) hatte man viel zu viel zu tun. Früh der Erste, abends der Letzte. Und am letzten Tag muß die Putzfrau um einen herumwischen, weil man noch mit der Turniernachbereitung (Ö-Arbeit) beschäftigt ist.

Aber zurück zum Pfingst-Open. Am Vormittag nach dem Turnier noch nichts hier zu lesen, finde ich jetzt nicht so schlimm. Innerhalb von 24 Stunden sollte dann aber schon was passieren. Mit immer mehr größer werdender Nachlaufzeit nach einer Veranstaltung wird es für den Ö-Arbeiter immer schwieriger. Zum einen verblassen die frischen Erinnerungen, zum anderen wird der Bericht immer inaktueller.

Aus meiner eigenen Arbeit noch ein paar Beispiele:

a) Senioren-Länderkampf gegen Brandenburg
Ich machte Fotos, Olaf Kreuchauf schrieb sofort einen Bericht. Eine gute Symbiose, weil so der ganze Artikel wenige Stunden nach der Veranstaltung online war. Ich konnte mich auf die Fotoauswahl konzentrieren und die Spielstatistik bearbeiten, Olaf machte den Text. Vorbildliche Berichterstattung! Ö-Arbeit: 10 von 10 Punkten.

b) Mai-Blitz beim SC Eintracht
Ich war Alleinunterhalter. Fotos habe ich ausgiebig gemacht, ein Bericht und die Aufbereitung der Tabellen war geplant. Nur leider ist daraus in den ersten Tagen überhaupt nichts geworden, weil andere Herausforderungen auf mich warteten und ich dafür keine Zeit mehr hatte. Etwa um 9. Mai herum dachte ich, jetzt ist es eh zu spät.
0 von 10 Punkten.

c) Himmelfahrtsblitz bei SG Weißensee
Ursprünglich wollte ich auch hier einen Beitrag leisten, in Form von ausführlichen Tabellen und Fotos. Einen Bericht hatte Rico Schmidt zugesagt, der dann auch kam, ergänzt um einige meiner Fotos. Leider fehlte hier ausgerechnet das Mannschaftsfoto des Siegers. War wohl entweder noch nicht in meiner Dropbox oder von Rico übersehen worden.
Tabellen hat Rico teilweise übernommen. Eine ausführliche Erfassung der Einzelergebnisse durch mich anhand der Ergebniszettel ist bisher nicht erfolgt.
7 von 10 Punkten.

Und jetzt noch zu Dir Herbert. Du bist einer der, die hier häufig und auch kritisch kommentieren. Wie wär's denn, wenn Du auch mal einen Beitrag zur Ö-Arbeit leistest statt nur zu meckern, und mehr aus Deinem Verein oder von Turnieren an denen Du teilgenommen hast, berichtest?

herbert mayer am :

lieber Frank
auf Deinen langen Kommentar einen fast ebenso langen:
„Ist das jetzt eine negative Kritik an der Berichterstattung von Mariendorf? Und was hat Olaf Ritz mit dem Pfingst-Open zu tun?“ Zum ersten Satz: Weder noch (obwohl nicht nur für meinen Geschmack zu viel aus Mariendorf kommt), ich hatte mir einfach die Ergebnisse des Pfingstopen anschauen wollen und fand sie nicht auf der BSV-Seite. Dafür (siehe Tex) - das zum zweiten Satz.
„Vor den Turnieren … ist den Veranstaltern ihr Turnier in punkto Öffentlichkeitswahrnehmung beim BSV ...“ usw: Ja, das scheint ein Problem zu sein. Ärgerlich ist aber auch, dass auf der BSV-Seite mit dem Button/Link zum jeweiligen Turnier nur die Ausschreibung verlinkt ist und nicht die aktuelle Turnierseite. Im letzteren Falle könnte man die Ergebnisse Berliner Turniere schnell auf der BSV-Seite finden und müsste nicht erst lange bei den Vereinen suchen. Darum geht es und nicht um (lange) Berichte, deren Veröffentlichung erst ein paar Tage nach Turnierende wohl allgemein Verständnis fände.
„Und jetzt noch zu Dir“ - da schicke ich dir eine Email

Andreas Lange (SCK) am :

Um einmal auf das Fotografische zurückzukommen: die Bilder von Frank sind mir "näher dran", an den Menschen. Dass der Zweimetermann Frank sich mit der Kamera auf die Augenhöhe der Spieler begibt - und sei es durch bloßes Sitzen - hat bereits großen Einfluss auf die Bildaussage. Weitwinkelfotos, damit "alles drauf" ist, wie bei vielen von Saschas Bildern, wirken leider langweilig.
Bei den meisten Fotostrecken, die es von Turnieren zu sehen gibt, missfallen mir jedoch fehlende Bildunterschriften, z.B. einfachstens die Namen der Abgebildeten. Wenig Dokumentarisches, wenig Künstlerisches. Exzellentes Gegenbeispiel:
http://www.wissen-im-wedding.de/schachklub-archiv/saison2014_15_archiv_schachklub/224-weddinger_schachfest_2014.html

Frank Hoppe am :

"Um einmal auf das Fotografische zurückzukommen: die Bilder von Frank sind mir "näher dran", an den Menschen. Dass der Zweimetermann Frank sich mit der Kamera auf die Augenhöhe der Spieler begibt - und sei es durch bloßes Sitzen - hat bereits großen Einfluss auf die Bildaussage. Weitwinkelfotos, damit "alles drauf" ist, wie bei vielen von Saschas Bildern, wirken leider langweilig."
 
Danke. Ich habe mir aber keine Mühe gegeben, z.B. Robert viel zu selten im Fokus gehabt. Zumal ich nur rumgesessen habe und dadurch nicht so viele Motive bekam. Für die Nahaufnahmen habe ich meistens das Zoom-Objektiv mit 55-200 mm aufgesetzt.

Übrigens hat Olaf von mir fast alle Fotos genommen (50 von 53). Da war sicher auch viel mehr Müll dabei.

"Bei den meisten Fotostrecken, die es von Turnieren zu sehen gibt, missfallen mir jedoch fehlende Bildunterschriften, z.B. einfachstens die Namen der Abgebildeten. Wenig Dokumentarisches, wenig Künstlerisches."
 
Oft ein Mangel der benutzten Websysteme. Bildunterschriften werden explizit erst seit HTML5 mit figcaption unterstützt. Zudem ist das Betiteln großer Fotoreihen mit viel Aufwand und Zeit verbunden, weswegen das meist unterbleibt.
 
"Exzellentes Gegenbeispiel"

Harald Fietz ist eines meiner Vorbilder in der Fotografie. Lieber Bilder von Menschen oder anderen Details, als Großaufnahmen vom ganzen Raum, wo man kaum was erkennt. Das ist auch bei Weitem nicht so spannend.

Eine gute Kamera gehört natürlich auch dazu. Mit meiner ersten DSLR (seit ca. November 2014) Sony Alpha 58 bin ich bisher sehr zufrieden. Endlich sind Aufnahmen wie beim menschlichen Auge möglich: Fokus auf dem Objekt, Hintergrund verschwommen. Und ich muß nicht mit ISO 100 fotografieren, weil bei höheren Werten das Farbrauschen massiv zunimmt. Jetzt kann ich auch mit ISO 3600 und mehr noch Topfotos ohne Rauschen machen. Der hohe ISO-Wert ermöglicht jetzt auch den Blitz ganz wegzulassen.

Negatives hat die A58 aber auch: a) Der Autozoom bei Videos ist deutlich zu hören. b) Mit Blitz kann ich nicht schnell fotografieren. c) Ohne Blitz blitzen mich die Profifotografen weg, meine Fotos werden dunkel - sh. Kinoabend bei Blitz/Schnellschach-WM in Berlin.

René Schildt am :

Es tut dem Veranstalter des Pfingstopens leid, dass er in seiner "Freizeit" nicht immer den Standards einer professionellen Berichterstattung gerecht wird. Je nach eigenen zeitlichen Möglichkeiten bemüht er sich vor allem um die Turnierorganisation und Nachbereitung - Dinge die der Öffentlichkeit verborgen bleiben und von denen er glaubt, nicht berichten zu müssen, weil das im Gegensatz zu den hier zur Diskussion gestellten Fotos schlechter Stil wäre.

Wenn möglich bemüht er sich darüber hinaus entweder selbst oder im Einvernehmen mit befreundeten Schachspielern darum, die Berliner Schachwelt über das Geschehene in Kenntnis zu setzen. Als Beispiel dazu sei die Berichterstattung zum Winteropen genannt, welche man im Archiv der BSV-Seite (Dezember 2015) findet (und übrigens auch in der Zeitschrift Schach) oder auch der ausführliche Bericht FM Dirk Paulsens zum Pfingstopen 2015 (siehe Archiv der Zugzwang-Seite Juni 2015).

Herberts berechtigte Kritik versteht der Veranstalter allerdings eher in Richtung des BSV, als in Richtung der turnierausrichtenden Vereine. Ihm ist allerdings auch bekannt, dass die unbesetzte Referentenstelle für Öffentlichkeitsarbeit des BSV seit längerer Zeit ein ungelöstes Problem ist und er wirbt hiermit dafür, dass sich ein Freiwilliger findet, der sich als Freund der turnierausrichtenden Vereine erweist und mit flotter Feder seinen Schutzschirm über sie spannt.

Andreas Lange (SCK) am :

Lieber Frank,
wie ich sehe, kannst Du mit 55-200 mm gar keine Weitwinkelfotos machen!

Ein mögliches Objektiv für Dokumentarfotos:
"Normal"objektiv 50mm F1,4
Kein Zoom, dafür viele Photonen und noch bezahlbar!

Harald Fietz ist ein langjährig erfahrener Schachfotograf, für die zitierte Bildstrecke hat er aber den Fotografenkollegen Adam Roe bemüht - eine reiches Ergebnis.

Fotos ohne Beschreibung sind leider zu oft nur Datenmüll. Wozu etwas fotografieren, wenn man später nicht mehr weiß, was abgelichtet wurde? Das missachtet m. E. auch den/die Fotografierten.
Selbst Profis fotografieren viel Mist. Zum Glück haben sie oft genug den Auslöser gedrückt, um die 90-99% Schrott wegwerfen zu können und trotzdem dabei eine auskömmliche Ausbeute erzielen. Zum Glück sind die Zeiten vorbei, in denen der Highspeed-Motor einen 36er-Film in wenigen Augenblicken durchzog und man nachladen musste.

Georg Adelberger am :

@Rene: Rico Schmidt ist nun Referent für Öffentlichkeitsarbeit.

Bernhard Riess am :

Lieber Frank,

ich bin etwas verwundert, daß Du das SV Osram-Open als Beispiel für schlechte Nachberichterstattung ausgewählt hast.

Das Open fand am 30.04.16 vormittags statt und war gegen 14:30h beendet. Und am gleichen Tag gegen 20 Uhr waren alle Ergebnisse und Tabellen auf http://www.fvschach.de Online. Diese Zeitspanne halte ich für OK, obwohl ich manchmal schneller bin :-)

Auf der BSV-Website war davon nichts zu sehen, da hast Du Recht - aber das war ja auch kein Turnier eines BSV-Vereins!

Und weil das SV Osram-Open Anfang 2015 wegen der leidigen Querelen zwischen BSV und FVS aus dem Grand Prix ausgeschlossen wurde, hatte ich vor dem Turnier absichtlich keine (!) Werbung dafür auf der BSV-Seite platziert - und ich hatte es auch Olaf verboten, das unter dem "MSV-Mäntelchen" zu tun. Die Ergebnisse des Opens habe ich ebenso bewußt nicht auf der BSV-Seite veröffentlicht, um nicht noch weiteres Feuer in das sowieso schon belastete Verhältnis BSV-FVS zu gießen.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Bernhard

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