Stammtisch im März 2017

Frank Hoppe

Einige Schachfreund und Funktionäre der Vereine trafen sich im März 2017 und tauschten ihre Eindrücke und Erfahrungen der letzten Monate aus. Fast ausschließlich wurde über den Antrag des Präsidiums diskutiert, die Beiträge zu erhöhen. Über die Gesprächsrunde habe ich wieder einen Bericht geschrieben, der mit den Teilnehmern abgestimmt wurde. Die wiedergegebenen Meinungen müssen nicht von allen Teilnehmern geteilt werden. Da sich auch Schachfreunde, die nicht am Stammtisch teilnehmen konnten, für die von uns besprochenen Themen interessieren, veröffentliche ich den Bericht auf der Homepage des BSV.

Stammtisch der BSV-Vereine
Treffen am 22. März 2017 im Restaurant „La Lampara“ (12101, Bayernring 5
Bericht von Achim Schilly

Teilnehmer (13):

Achim Schilly von SF Siemensstadt, Reinhard Baier von BSG Eckbauer,
Rudi Hirr vom SV Mattnetz, Thorsten Groß von SC Weisse Dame,
Thomas Mothes von SG Narva, Hans-Peter Ketterling vom SK Tempelhof,
Frank Vogt von SV Turbine Berlin, Stefan Weigel von SSV Rotation Berlin;
Martin Sebastian von TSG Rot-Weiss Fredersdorf, Frank Hoppe von SV Berolina
Hendrik Madeja und René Schildt von SC Zugzwang
Carsten Schmidt als Präsident des BSV

Vorwort

Ich möchte auch in diesem Bericht auf Namensnennungen möglichst verzichten. Eine Aus­nahme ist Carsten Schmidt als Präsident des BSV, da die Vertreter der Vereine seine Anwesenheit nutzten, ihn direkt anzusprechen. An dieser Stelle sei betont, dass niemand persönliche Kritik an Carsten äußerte, sondern lediglich Missstände genannt wurden. Carsten ist nun mal der Präsident und es obliegt ihm entweder dafür zu sorgen, dass genannte Mängel beseitigt werden oder uns darzulegen, weshalb unsere Kritik unberechtigt ist. Natürlich kann ich nicht alles Besprochene wiedergeben, sondern nur stichpunktartig den Gedankenaustausch schildern.

Antrag des Präsidiums auf Beitragsfestsetzung

Das Präsidium beantragt eine Beitragserhöhung u. a. für Erwachsene von 24 € auf 28 €. Es gibt Verbände mit einem niedrigeren Beitragssatz für Erwachsene, z. B. 20 € oder 23 €.

Deshalb stellte sich den Anwesenden die Frage, aus welchen Gründen in Berlin eine deutlich höhere Verbandsabgabe benötigt wird. Der BSV wies in den letzten Jahren immer einen Ausgabenüberschuss in Höhe von ca. 4.000 € aus. Natürlich muss ein permanenter Ausgabenüberschuss durch Mehreinnahmen ausgeglichen werden, und dies schließt eine Erhöhung von Verbandsabgaben mit ein. Es muss aber auch geprüft werden, ob es Einsparpotentiale gibt oder andere Geldquellen erschlossen werden können. Die Vereine sind nicht gegen den Verband, aber sie möchten als diejenigen, die die Gelder abführen, selber Einsparpotentiale prüfen und ggf. geeignete Vorschläge machen. Dafür wird Detailwissen benötigt. Den Vereinsvertretern fehlt die nötige Transparenz in den Materialien für den Verbandstag, um hier konstruktiv mitarbeiten zu können. Deshalb werden vermutlich auf dem Verbandstag die Teilnehmer des Stammtisches mehrheitlich gegen die beantragte Erhöhung stimmen.

Unwidersprochen wurde der Hinweis eines Teilnehmers aufgenommen, dass Schach nicht zu einer Billigveranstaltung gemacht werden darf. Es darf aber dagegengestellt werden, was man für den zu zahlenden Beitrag erhält. Wenn Fehlentwicklungen bemerkt werden, muss gegengesteuert werden, sonst begeht man einen Fehler.

Transparenz

Einige Vorsitzende erhielten erst in dieser Woche die Materialien zum Verbandstag. Diese wurden zwar bereits auf der Homepage veröffentlicht, nicht jedoch die Finanzbroschüre. Es bleibt deshalb nicht genügend Zeit, sich mit den gemachten Angaben auseinanderzusetzen und schon gar nicht, an das Präsidium oder Werner Koch Nachfragen zu richten. Da aus rechtlichen Gründen in der Bilanz bzw. der Gewinn- und Verlustrechnung, Gewinne und Verluste gegenübergestellt werden müssen, aber nicht verrechnet werden dürfen, ist die Bilanz für unsere Zwecke nicht sehr hilfreich. Deshalb ist die umfangreiche Kostenstellenübersicht von entscheidender Bedeutung.

Das vor einigen Jahren eingeführte Startgeld bei einigen Turnieren (auch im Jugendbereich) wird für den Preisfond verwandt. Außerdem sind die Kosten für Turnierleitung etc. gestiegen, so dass hier keine Einsparung vorliegt. Auch die Kostenstelle Jugendwart/Jugendausschuss scheint plausibel. Allerdings sagt Carsten, dass jetzt mehr Jugendliche zu Deutschen Meisterschaften fahren als zu seiner Zeit. Die Kosten für Deutsche Jugendmeisterschaften sind gestiegen und werden weiter steigen. Ist dies zwingend oder besteht hier Einsparpotential?

In den meisten Kostenstellen werden Beträge weit unter 1.000 € ausgewiesen. Den mit riesigem Abstand höchsten Betrag (48.000 €) weist die Kostenstelle „Verband“ aus. Ich denke, hierzu kann und sollte Herr Koch detailliertere Angaben machen.

Zusätzliche Kosten sind auch durch das Politikerturnier und einiger anderen Veranstaltungen angefallen. Es herrschte aber Einigkeit, dass Sonderfälle nicht durch eine generelle Beitragserhöhung ausgeglichen werden sollen.

Geschäftsstelle

Die Kosten für unsere Geschäftsstelle betragen mehr als 20.000 €, davon ca. 14.000 € (incl. Sozialabgaben) Personalkosten für die Geschäftsstellenkraft. Ein Teilnehmer des Stammtisches forderte die Aufgaben sobald wie möglich von einer geringfügig beschäftigten Kraft ausüben zu lassen. Das vom Verband benötigte Einsparpotential wäre durch diese eine Position mehr als erreicht und eine Beitragserhöhung würde entfallen. Auch die übrigen Vereinsvertreter sehen hier Handlungsbedarf, wenn auch nicht in dieser weitgehenden Form. Aber, die Arbeit der Geschäftsstellenkraft wird seit Jahren kritisch beurteilt, Mails verschwinden ins Nirwana und Arbeiten werden teilweise nicht, oder unzureichend erledigt. Ist dies aber der Angestellten anzulasten oder liegt es an einer mangelhaften Aufgabenbeschreibung oder an einer Überlastung? Carsten nannte einige Aufgaben der Geschäftsstellenkraft, jedoch ist diese mündliche Aussage, die zudem wegen der unvorbereiteten Fragestellung nicht vollständig sein kann, nicht ausreichend. Es wird angeregt, dass für die Geschäftsstelle eine schriftliche Arbeitsplatzbeschreibung/-Funktionsbeschreibung und eine Auslastungsübersicht erstellt und veröffentlicht werden. Für die Angestellte bedeutet dies, dass sie nicht mit zusätzlichen Arbeiten belastet werden kann bzw. darf, und für uns Vereinsvertreter, dass wir beurteilen können, wo und evtl. bei wem etwas hakt. Carsten sagte zu, hier ein entsprechendes Dokument zu erstellen, wir sagten ihm zu, die Entwicklung abzuwarten und dann ggf. neu zu beurteilen.

Bekannte Zusatzkosten des Verbandes

Carsten wies darauf hin, dass die letzten Beitragserhöhungen nur die Kosten der Beitragserhöhung des Deutschen Schachbundes abgefangen hätten, nicht aber die Beitragserhöhung anderer Verbände von insgesamt 1,50 € pro Mitglied und Jahr. Denkbar wäre deshalb aus meiner Sicht, auf dem Verbandstag zunächst eine Beitragserhöhung von 2 € zu beschließen und bis zum nächsten Verbandstag weiter über Einsparpotentiale nachzudenken. Dann könnte ggf. erneut über eine Beitragserhöhung abgestimmt werden.

Kommunikationsprobleme im Präsidium

Vom 08. bis 16. August 2017 findet die Deutsche Senioren-Einzelmeisterschaft in Berlin statt. Bis zum heutigen Tag hat es der Berliner Schachverband nicht geschafft, dieses Ereignis auf seiner Homepage bekannt zu machen.

Carsten Schmidt sagte, er hätte keine offizielle Information darüber erhalten.

Der Berliner Seniorenreferent Werner Wiesner hatte beim Deutschen Schachbund dafür gestimmt diese Meisterschaft in Berlin auszurichten und auch Andreas Rehfeldt als Spielleiter war über diese Veranstaltung informiert.

Außerdem wurde angemerkt, dass es sich um einen privaten Ausrichter handelt. Das ist zwar richtig, allerdings ist laut Ausschreibung der Deutsche Schachbund der Veranstalter, und dieser ist keine private Institution.

Jeder kann sich selbst ein Urteil bilden, ob dies nicht für einen Hinweis auf der Homepage ausgereicht hätte.

Carsten relativierte die Kritik, Mails an ihm nicht immer zu beantworten. Er erhalte oft so viele Mails (an den Präsidenten), dass eine zeitnahe Bearbeitung manchmal einfach nicht möglich ist. Hier sollte Abhilfe geschaffen werden. Es kann nicht sein, dass die Antwort auf zu viele Mails lautet, ich reagiere nicht. Die Kritik der unbearbeiteten und nicht beantworteten Mails wurde erneut auch bezüglich der Geschäftsstelle geäußert.

Anfangszeit der BMM

Wegen der fortgeschrittenen Stunde, und weil bereits alle Argumente und Gegenargumente auf der Homepage des BSV zu finden sind, wurde dieses Thema nur gestreift. Auf dem Verbandstag geht dann die Entscheidungsfindung in die nächste Runde.

Schlusswort des Präsidenten

Die Teilnehmer am Verbandstag sollten sich darauf einstellen, dass dieser vermutlich sehr lange dauern wird. Die Themen Beginn BMM und Beitragsfestsetzung werden sicherlich einen größeren zeitlichen Rahmen beanspruchen.

Außerdem ist beabsichtigt den SFen Berlin eine Präsentation für die zentrale Bundesliga-Endrunde vom 29. April bis zum 01. Mai 2017 in Berlin zu ermöglichen. Es wird ein herausragendes sportliches Schachereignis in unserer Stadt.

Die offizielle Zusammenkunft endete gegen 22:30 Uhr.

Das nächste Treffen findet wird erst nach dem Verbandtag terminiert. Angedacht ist ein Mittwoch im August oder September.

23.03.2017, Achim Schilly

Bearbeiter: Hans-Joachim Schilly | | Archiv: Verein Sfr. Siemensstadt | ID: 2539

Kategorien: Aus den Vereinen, Presse

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