Lichtenberger Sommer 2016: Russland vor Iran und Deutschland

Diesen Einlauf gab es beim traditionellen Sommerturnier in Karlshorst noch nie. Nach neun Runden im Audimax der Hochschule für Technik und Wissenschaft holte der russische Großmeister Wladimir Dobrow mit 8,0 Punkten den Sieg. Eine Überraschung war der zweite Platz des Internationalen Meisters Ebrahim Ahmadinia (Iran), der bei seiner Premiere 7,5 Punkte erzielte und sonst bei den Schachfreunden Berlin spielt. Dritter mit 7,0 Punkten wurde der Vorjahresseiger des Lichtenberger Sommers, Hagen Pötsch (SF Schöneck).

Nach sieben Runden hatte Dobrow mit makellosen 7,0 Punkten geführt, und es sah alles nach einem Start-Ziel-Sieg für den 32-jährigen Moskauer aus. Doch in der vorletzten Runde brachte ihm der Internationale Meister Hagen Pötsch mit den weißen Steinen die erste und einzige Niederlage bei, womit noch einmal für Spannung gesorgt war.

Am letzten Spieltag machte Dobrow jedoch durch einen Sieg beim Großmeistertreffen mit Tatjana Melamed alles klar für den Gewinn. Es war der erste Start des schwergewichtigen Figurenkünstlers beim Lichtenberger Sommer.

Nach Hagen Pötsch folgen im Gesamtklassement noch sieben Spieler mit je 7,0 Punkten, darunter der erst 14-jährige Inder M. Barath. Er lebt seit sechs Monaten mit seinen Eltern in Berlin und spielt beim SC Zugzwang. Vor dem Turnierbeginn rangierte in der Setzliste auf Platz 34, am Ende belegte er einen großartigen achten Rang. Die Zukunft gehört ganz sicher ihm.

Drei Schachfreunde haben bislang bei allen 15 Turnieren des Lichtenberger Sommers gespielt: Dr. Klaus Kapr, Uwe Sabrowski (beide SC Friesen-Lichtenberg) sowie Matthias Hahlbohm (TSG Oberschöneweide). Sie erhielten vor Beginn der achten Runde Sonderapplaus.

Unser herzlicher Dank gilt wie immer den Turnierorganisatoren des SC Friesen-Lichtenberg, den zahlreichen Helfern sowie dem bewährten Schiedsrichterteam um Uwe Bade. 

Beim folgenden Schnappschuss von Peter Weiß denkt man unwillkürlich an das bekannte Shakespeare-Zitat „Lasst dicke Männer um mich sein“ (aus „Julius Caesar“). Die drei bekannten Berliner Schachfreunde halten dem Traditionsturnier seit Jahren die Treue.

Auf ein Neues im kommenden Jahr!

Alle Ergebnisse, Tabellen und Bestenlisten finden sich auf der Friesen-Homepage.

Text und Fotos: Dagobert Kohlmeyer

Bearbeiter: Frank Hoppe | | Archiv: BSV - Nachrichten | ID: 2269

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